Montag, 3. Oktober 2011

Weißes Blatt Papier


Ich fühl mich, wie ein weißes Blatt Papier.
Der Herbstwind treibt mich,
warte, dass ich des Winters wegen erfrier.
Doch selbst dann fall ich nicht.

Alles kann mich sehen, jede Stadt, jeder Wald,
Aber kaum einer hält mich auf, hält mich fest.
Einsam flieg ich, mir ist kalt,
da ist so viel, was mich nicht los lässt.

Und dann land ich auf einem Stapel Blätter,
hier gehör ich hin, hier braucht man mich bestimmt!
Freu mich über gutes Wetter,
hab mein Ziel scheinbar erklimmt.

Doch es kommt ein Wind und weht mich fort,
oder ich werde weggeschmissen,
manchmal wird es nass oder ich wechsle einfach den Ort,
weil ich Angst hab- ich würde zerrissen.

Ich warte auf den Tag, an dem ein Stift seinen Namen,
auf mir eingraviert und mir einen Sinn gibt.
Und, an dem mich einer hält, im warmen,
mich nicht mehr zum nächsten Stapel schiebt.

Doch noch mehr freu ich mich auf die Zeit,
in der mir das alles wieder einmal egal,
der Moment, in dem ich weiß, egal wie weit,
ich flieg zum Ziel, einmal.

Denn ich trag es längst mit mir,
eingemeißelt, unsichtbar!
Die wärme bringt Schrift auf das Papier,
Geheime Tinte wird wieder klar.

Und dann wird gewahr, was keiner Gedacht!
Und dann wird genügen, was bisher zu leer.
Und dann wird geschehen, was innerlich längst vollbracht,
Und dann wird gelichtet, was dunkel und schwer.

P.S: Dieses Gedicht ist nicht autobiographisch !!!

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